Großer Tümmler
(Tursiops truncatus)
Wahrscheinlich die bekannteste aller Delfinarten aufgrund ihrer Verbreitung und Haltung in Gefangenschaft sowie ihres häufigen Auftretens in Fernsehserien wie z.B. die Serie Flipper. Wissenschaftliche Erkenntnisse liefern Hinweise, dass diese Delfine hochintelligent sind und ein komplexes Sozialverhalten haben.
Sie haben ein Ich-Bewusstsein (erkennen sich im Spiegel als Individuum), können Probleme lösen und benutzen in manchen Gegenden sogar „Werkzeuge“ (Schwämme) um ihre empfindlichen Schnauzen bei der Nahrungsaufnahme zu schützen. Manchmal kann man sie dabei beobachten, wie sie mit Fischen, Algen oder im Wasser treibenden Gegenständen spielen. Je nach Population und Vorkommensgebiet unterscheiden sich die verschiedenen Tümmlerarten der Gattung Tursiops in Aussehen und Größe
Freilebende Tiere erreichen ein Alter von rund 30 Jahren und mehr. Sie können bis zu 550 Meter tief tauchen.
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Allgemeine Infos
Größe der erwachsenen Tiere: 1,9 – 3,9 m
Nahrung: Fische, Tintenfische und Kalmare, Krebstiere.
Verhalten: Sehr aktiv und verspielt an der Oberfläche. Sie nähern sich oft neugierig Booten und springen, reiten die Bugwelle und strecken ihre Köpfe aus dem Wasser. Sie werden oft in Verbindung mit anderen Arten gesehen und sind in Begleitung anderer Walarten, Meeresschildkröten und Haie angetroffen worden. Es kommt vor, dass alleinstehende Erwachsene in einem Bereich bleiben und oft sogar menschlichen Kontakt suchen.
Verbreitung: weltweit, gemäßigte und tropische Breiten.
Madeira: Kommen ganzjährig vor.
Spezifische Erkennungsmerkmale: Kräftiger Körperbau, dunkelgraue Oberseite. Unterseite ist heller. Rückenflosse ist deutlich erkennbar und sichelförmig. Auffällig ist neben der runden Stirn, die mit einem Knick deutlich abgesetzte Schnauze. In einigen Gegenden gibt zwei verschiedene Formen: die in der Regel größere Hochseeform und eine kleinere Küstenform. In den Gewässern um Madeira lebt eine residente Population.
Systematische Einteilung: Unterordnung: Zahnwale, Familie: Delfine
Gefährdung: nicht gefährdet. Trotzdem weisen sie eine hohe Sterblichkeitsrate auf, durch Beifang oder die zunehmende Meeresverschmutzung auch mit Chemikalien. Andere Gefahren, denen die Tiere ausgesetzt sind, ist die Jagd der Fischer in Japan und anderen Ländern, die Delfine als Nahrungskonkurrenten betrachten und töten. In Japan wird aus den zusammen getriebenen Delfinen zusätzliches Kapital geschlagen: Bevor die Delfine abgeschlachtet werden, fängt man die besten Tiere heraus und verkauft sie zu hohen Preisen an Delfinarien oder private Delfinshows. Der Film „Die Bucht“ (ausgezeichnet mit einem Oscar für besten Dokumentarfilm) gibt Auskunft über dieses schwarze Kapitel und zeigt die Praxis der brutalen Delfinschlächter.
Der Bestand der Großen Tümmler im Schwarzen Meer gilt als gefährdet.