Finnwal
(Balaenoptera physalus)
Der Finnwal ist das größte lebende Tier nach dem Blauwal. Mit Geschwindigkeiten bis zu 40 km/h gehört er zu den schnellsten der großen Wale. Deshalb hat man ihnen den Spitznamen “Windhunde des Ozeans” gegeben.
Finnwale können Laute im Ultraschallbereich produzieren, die noch in 850 km Entfernung von anderen Artgenossen vernommen werden können.
Die Tiere tauchen in Tiefen bis rund 230 m und können sehr alt werden. Das bisher älteste Exemplar, gefangen in der Antarktis, war etwa 111 Jahre alt.
Finnwale sind Bartenwale und gehören zur Familie der Furchenwale. Bartenwale haben anstelle von Zähnen, Barten im Mund, die wie ein Filterapparat arbeiten. Die hornartigen Platten hängen vom Oberkiefer in die Mundhöhle herab. An ihrer Innenseite sind die Barten ausgefranst und fungieren dadurch wie ein Sieb. Barten bestehen, ähnlich wie die Haare und Nägel beim Menschen, aus Keratin.
Allgemeine Infos
Größe der erwachsenen Tiere: Weibchen werden größer als Männchen und können 26 Meter lang werden
Nahrung: Schwarmfische, Krill und andere Krebstiere wie Copepoden (Ruderfußkrebse)
Verhalten: Normalerweise alleine oder in kleinen Gruppen anzutreffen. Wenn Gruppen auf Madeira gesehen werden, kann auch ein Paarungsverhalten beobachtet werden.
Verbreitung: weltweit in tropischen und gemäßigten Breiten und Polargebieten; bevorzugt tiefere Gewässer. Einige Populationen wandern zwischen warmen Gewässern im Winter und kühleren Gewässern im Sommer hin und her. Andere Finnwalbestände scheinen sich ganzjährig an einer Stelle aufzuhalten: Golf von Kalifornien; Mittelmeer.
Madeira: Hier ist die Art hauptsächlich im Frühjahr und Sommer zu sehen.
Spezifische Merkmale: schlanker, torpedoförmiger Körper mit hellen Schattierungen; auffällig ist die asymmetrische Färbung am Kopf: rechte Unterlippe, Mundhöhle und Barten sind weiß, die der linken Seite sind dagegen einfarbig grau. Sehr großer, schmaler Blas; eine Kopfleiste; weißer Bauch.
Systematische Einteilung: Unterordnung: Bartenwale; Familie: Furchenwale (Balaenopteridae)
Bedrohungen: durch massive Bejagung der letzten Jahrhunderte sind die Finnwalbestände stark reduziert; die Art gilt als bedroht; Finnwale werden heute immer noch gejagt von Isländern, Grönländern und Japanern. Andere Gefahren sind Kollisionen mit Schiffen und Beifang in Fischernetzen.