Brydewal
(Balaenoptera edeni)
Der Brydewal ist ein Bartenwal und gehört zur Familie der Furchenwale. Bartenwale haben anstelle von Zähnen, Barten im Mund, die wie ein Filterapparat arbeiten. Die hornartigen Platten hängen vom Oberkiefer in die Mundhöhle herab. An ihrer Innenseite sind die Barten ausgefranst und fungieren dadurch wie ein Sieb. Barten bestehen, ähnlich wie die Haare und Nägel beim Menschen, aus Keratin.
Im Gegensatz zu den Zahnwalen haben Bartenwale ein paariges Blasloch. Furchenwale (zu denen u. a. auch Blau-, Finn,- Sei- und Buckelwal gehören) weisen innerhalb der Bartenwale eine Besonderheit auf: ihre Kehle hat viele Längsfurchen, wodurch die Haut extrem dehnbar ist und so die Aufnahme großer Wassermengen ins Maul ermöglicht..
Bartenwale ernähren sich hauptsächlich von Kleinstlebewesen und kleinen Fischen. Sie machen dementsprechend, anders als Zahnwale, keine Jagd auf einzelne Beutetiere, sondern suchen nach großen Plankton-, oder Fischschwärmen.
Hören Sie dem Brydewal zu:
Allgemeine Infos
Weitere Namen: Tropische Wale
Größe der erwachsenen Tiere: Weibchen etwa 12 bis 16m; sie werden größer als männliche Tiere. Die Jungtiere sind bei der Geburt bereits 3-4m groß.
Nahrung: In den Gewässern um Madeira fressen sie hauptsächlich kleine Schwarmfische wie Makrelen und Sardinen; generell je nach Angebot auch Kalmare, Krill und andere Planktonkrebse. Bei der Nahrungsaufnahme schwimmen Bartenwale mit geöffneten Mauls durch das Wasser und nehmen ihre Nahrung auf. Mit Hilfe ihrer Zunge pressen sie das Wasser seitlich aus den Barten wieder aus dem Maul heraus und halten kleine Fische und Krebstiere zurück.
Verhalten: über das Verhalten dieser Wale ist sehr wenig bekannt. Man sieht sie alleine oder in Gruppen von zwei bis sechs Tieren.
Verbreitung: Treten ausschließlich in tropischen, subtropischen Breiten auf. Im Gegensatz zu anderen Bartenwalen wandern sie nicht oder nur über kurze Strecken.
Madeira: Können das ganze Jahr über auftreten, werden aber im Sommer viel häufiger gesehen, wobei die meisten Begegnungen mit Einzeltieren oder Müttern mit Kälbern stattfinden. Werden gelegentlich im Zusammenhang mit Sei-Walen gesehen.
Spezifische Erkennungsmerkmale: großer, schmaler Blas; schlanker, torpedoförmiger Körper; dunkler Rücken, hellgraue Unterseite; auf der Kopfoberseite hat der Wal drei parallele Kopfleisten; kleine, sichelförmige Rückenfinne; Schwanzstiel vor dem Abtauchen gebogen; große Ähnlichkeit mit dem Seiwal; Brydewale erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h.
Systematische Einteilung: Unterordnung: Bartenwale; Familie: Furchenwale (Balaenopteridae)
Bedrohungen: keine Angaben zur Bestandsgröße; bedroht durch Kollisionen mit Schiffen und im Meer treibende Fischernetze, in denen sie sich verfangen können. Auch die zunehmende Verlärmung der Ozeane stört die Tiere in ihrer Kommunikation.