Der Madeira-Archipel ist Teil eines Unterwassergebirges, das auf der Afrikanischen Platte liegt. Erdgeschichtlich betrachtet ist es eine relativ junge Insel,die im Laufe mehrer unterschiedlicher Perioden vulkanischer Aktivität entstanden ist.
Ein Zeichen dafür ist die Tatsache, dass die Flüsse der Insel ein steiles Gefälle haben und ohne mäandernde Biegungen einen geraden Weg zum Meer nehmen.
Die Küsten der Insel sind steil und felsig und fällt allmählich bis auf 4000 Meter unter dem Meeresspiegel ab. Entstanden ist der Madeira Archipel mit großer Wahrscheinlichkeit durch einen sogenannten Hotspot, eine “heiße Stelle” im Erdinneren.
Der aus dem Meer ragende, sichtbare Inselbereich ist dabei nur ein Teil eines weitaus größeren Vulkansystems, welches sich unter Wasser befindet.
Was ist ein Hotspot?
Ganz unabhängig von Plattengrenzen (an denen immer vulkanische Aktivität stattfindet), findet man auch inmitten von Kontinenten oder Ozeanen vulkanische Vorgänge (bekanntestes Beispiel ist Hawaii). Das konnte man sich lange nicht richtig erklären. Nach der Hypothese von Tuzo Wilson (1963) gibt es demnach im Erdmantel kleine Bereiche, an den punktuell Magma erzeugt wird. Befindet sich nun eine Erdplatte (diese “schwimmen” auf dem Erdmantel) über einem solchen Zentrum, entsteht ein unterirdischer Vulkan und daraus dann schließlich eine Insel. Ein Hotspot ist also ein nahezu stationäres Zentrum vulkanischer Aktivität.
Hotspots können ca. 100-150 km Durchmesser haben. Auf diese Art entstehen ganze Inselketten.
Der Madeira Archipel ist wahrscheinlich Teil einer mehr als 70 Millionen Jahre alten Hotspot Spur. Diese setzt sich nach Nordosten in mehreren größeren Seamounts fort. “Unterwasser Berge” ragen steil vom Meeresboden auf und beheimaten komplexe Lebensgemeinschaften. Seamounts bieten vielen Meeresbewohnern Schutz und sind auch eine wichtige “Kinderstube” für viele Fischarten. Als erste der Inseln des Madeira Archipels entstand Porto Santo vor etwa 11 -14 Millionen Jahren.