Eine wichtige Voraussetzung dafür, ist die Lage und das Aussehen der Insel. Madeira hat nur einen relativ schmalen Festlandsockel. Schon nach wenigen Seemeilen fallen die Inselhänge auf mehr als 4000 m steil in die Tiefe ab. (2.5 miles).
Insofern kommen hier auch Meeressäuger, die auf der Hochsee, den offenen Ozeanen leben, wie z. B. der Gewöhnliche Delfin oder der Blau-weiße Delfin relativ küstennah vor.
Arten wie der Pottwal, die ihre Nahrung in großen Tiefen jagen, sind hier sogar ganzjährig zu finden.
Wissenschaftler können von Madeira aus die Biologie der Tiefseeorganismen studieren. Madeira liegt zudem in einem Meeresgrenzgebiet, zwischen den kalten Gewässern des Nordens und den warmen tropischen Regionen des Südens.
Insofern findet man hier neben den Kaltwasserarten auch diejenigen, die aus den tropischen Bereichen an die Insel herankommen.
Zum Teil ist das Auftreten bestimmter Arten auch abhängig von den Jahreszeiten. So entwickelt sich im Frühjahr, mit zunehmender Sonneneinstrahlung (und steigendem Nährstoffgehalt) das Wachstum der mikroskopisch kleinen Algen (Phytoplankton). Dies wiederum hat auch eine Zunahme des Zooplanktons (kleine Krebse, Larvenstadien, etc.) zur Folge, von dem sich ihrerseits kleine Fische ernähren. Dieses Nahrungsangebot zieht dann größere Tiere an wie die Bartenwale, Delfine, Schwertfische, Thunfische, Rochen, Haie etc.
Wale und Delfine (Cetaceans) trifft man das gesamte Jahr über in den küstennahen Gewässern um Madeira an. Die meisten von ihnen sind auf der Durchreise. Im Frühjahr ziehen die großen Bartenwale Richtung Nordpolarmeer, um dort den Sommer über zu fressen. Am Ende des arktischen Sommers ziehen sie dann wieder nach Süden. Beide Male führt ihr Weg sie an den atlantischen Inseln (Kanaren, Azoren, Madeira) vorbei. Aber auch in hiesigen Gewässern finden sie ihr Fressen, wenn auch nicht ganz so üppig wie in den nördlichen Regionen der Pole. Bereits 27 Meeressäugerarten wurden um Madeira dokumentiert.